In der hektischen Weihnachtszeit wächst bei vielen der Wunsch nach mehr Gelassenheit. Kein Wunder also, dass der Vagusnerv derzeit so viel Aufmerksamkeit bekommt. Tatsächlich steckt hinter dem Trend solide Wissenschaft.
Der Vagusnerv zieht vom Hirnstamm über den Hals bis tief in den Bauchraum und vernetzt dabei Herz, Lunge, Magen, Leber und Darm. Er ist die zentrale Schaltstelle des vegetativen Nervensystems, das unbewusst Atmung, Herzschlag, Verdauung und Entzündungsprozesse steuert. Aktiv ist er vor allem in Phasen der Ruhe. Sein Gegenspieler, der Sympathikus, treibt den Körper in Stresssituationen an. Erst das Zusammenspiel beider Systeme hält uns in Balance.
Bleibt der Körper jedoch dauerhaft im Alarmmodus, wird die Aktivität des Vagusnervs gehemmt – mit möglichen Folgen wie Verdauungsbeschwerden, erhöhter Anspannung, Kopfschmerzen oder geschwächter Immunabwehr. Kein Wunder, dass der Nerv in der Forschung zunehmend Beachtung findet. Studien zeigen beispielsweise, dass eine elektrische Stimulation an der Ohrmuschel Entzündungsbotenstoffe senken und das Wohlbefinden steigern kann. In der Medizin wird diese Methode bereits zur Behandlung schwerer Depressionen oder Epilepsie eingesetzt.
Der Hype um den Vagusnerv verweist also auf eine reale biologische Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele. Wer ihn stärkt, unterstützt die natürliche Fähigkeit des Körpers, Stress abzubauen und zu regenerieren.
So aktivieren Sie Ihren Vagusnerv
- Atmung: Langsam und tief durch die Nase einatmen, doppelt so lange ausatmen – das beruhigt Herz und Nervensystem.
- Kälte: Kurze Reize wie kaltes Wasser im Gesicht oder Wechselduschen fördern die Anpassungsfähigkeit des Körpers.
- Summen, Singen und Gurgeln: Durch die Vibrationen im Kehlkopf wird der Vagusnerv aktiviert, der dort zahlreiche Nervenfasern hat.
- Bewegung & Achtsamkeit: Sanfte Bewegung, Yoga oder kurze Meditationen helfen, zwischen Spannung und Ruhe umzuschalten.
Sanfte Mittel aus der Apotheke können zusätzliche Hilfe bieten: Magnesium unterstützt die Nervenfunktion, pflanzliche Präparate wie Baldrian, Passionsblume oder Melisse fördern die Entspannung. Ätherische Öle, etwa Lavendel oder Bergamotte, wirken beruhigend. Welche Produkte für Sie geeignet sind, erklären wir Ihnen gern persönlich in Ihrer Apotheke.








